Die EDV, Dein Freund und Helfer

"Die EDV, Dein Freund und Helfer"

           oder

"Dir werd' ich helfen, Freund"

Früher einmal...

  • flechte ich die Rechtschreiunk falsch zu macken
  • war mein Schreibstil echt was für die Knochen
  • werde ich die Zeiten verwechselten
  • achtete ich nicht auf den Fällen
  • hatte ich mich an allem gewöhnt, auch am Dativ
  • machte ich, dauernd, -wenn auch (wie meistens) kurze- Einschübe
  • leistete ich mir immer und immer wieder sich wiederholende tautologische Verdoppelungen
  • fluchte ich über die verdammte EDV
  • übertrieb ich mindestens tausendmal in der Minute
  • ignorierte ich alle Zeichen, setzun-
    gsregeln

Am schlimmsten aber war, daß ich häufig vergaß, zuende zu führen, was ich angefa

Heute, im Zeitalter der Datenverarbeitung, ist das natürlich ganz anders, denn heute habe ich...

Viel Spaß mit dem Computer

Unauffällig, aber zunehmend tritt heutzutage ein Wesen in unser Leben, das uns um so mehr Freude bereitet, je öfter wir versuchen, uns ihm zu nähern und es zu verstehen: der Computer!

Er hilft uns, Probleme zu lösen, die wir ohne ihn gar nicht hätten! Dabei ist er zuvorkommend, schnell und sorgfältig, aber dumm. Er tut nur das, was wir ihm ausdrücklich befehlen, aber er denkt einfach nicht mit. Geben wir ihm einen Befehl ein, führt er ihn aus, ohne zu überprüfen, ob das, was wir gerade angeordnet haben, auch das ist, was wir, die Anwender und doch hoffentlich Meister des Elektronengehirns, auch tatsächlich von ihm wollten.

Wie waren doch die Zeiten so schön, als der Mann des Samstagabends nach der Sportschau und nach mehr oder minder genossenen Fußballergebnissen reichlich Zeit für seine Familie hatte.

Heute muß er die Leistungen der Sportmillionäre in ein spezielles Fußball-Bundesliga-Programm eingeben, er muß die Auswertung abwarten, die neue Tabellensituation errechnen lassen, er muß den Rechner mögliche neue Taktiken und alte Fehler beurteilen lassen, er muß prüfen, kalkulieren, simulieren, analysieren, taktieren, diskutieren ... und anschließend den seit Stunden andauernden (und ihm erst jetzt richtig zu Bewußtsein kommenden) Streit mit seiner wohlmeinenden und um seine Gesundheit wie auch sein Seelenheil bangenden Ehefrau schlichten, der in den Worten gipfelte: "Ich gehe zurück zu meiner Mutter, aber wir kommen wieder!"

Weitere Beispiele gefällig? Bitte sehr:

Der Computer plant den Wochenendausflug (Extrawünsche ausgeschlossen!), steuert die Heizung (zu kalt? Falsch! Ungünstig angezogen!), regelt die Beleuchtung (Lesen im Bett? Fehlanzeige!), erzieht die Kinder (das Lernprogramm sagt nie: "Weiß ich nicht!"), nennt uns Termine für Arztbesuche, den nächsten "Überfall" bei Oma, Termine für Kuß und Umarmung, für das Aufräumen der Garage und das Streichen des Kellers, und ... und ... und.

Auch die moderne Hausfrau hat gewaltige Höhen und Tiefen zu durchleben. War es in grauer Vorzeit so, daß Haushaltskasse und Kühlschrank diktierten, was zur gold'nen Mittagszeit der Lieben Herz und Magen ergötze, so hat sich das Verfahren in letzter Zeit etwas verkompliziert: der Computer gibt darüber Auskunft, wer welche kulinarischen Genüsse besonders schätzt, wann welches Gericht zuletzt auf dem Tisch des Hauses stand, welches demnach als nächstes "dran ist", welche Zutaten wo im Moment besonders frisch oder preiswürdig sind, mit wievielen Kalorien die geplante Speise den Astral-Leib belastet, wie groß die Portion ist, die dem Cholesterin-Haushalt gerade noch zugemutet werden kann, wieviele Schadstoffe welcher Sorte durchschnittlich in diesem Gericht enthalten sind und mit wieviel Stunden Jogging es wieder abgebaut werden kann.

Wir können doch heutzutage keinen Lebensbereich mehr betreten, der frei wäre von irgendeiner Form EDV. Alles, aber auch wirklich alles ist voller Computer, wenn wir es auch gar nicht bemerken.

Machen wir uns über diese Segnungen des ausgehenden 20. Jahrhunderts überhaupt Gedanken? Wollen wir uns denn überhaupt darüber Gedanken machen? Ob wir wollen oder nicht, ich denke, wir sollten, um die Vorteile und Nachteile (wenn es denn welche geben sollte) einschätzen zu können.

To be continued!

© 1999